Montag, 12. November 2012

Schau nach vorne und nicht zurück?






Alleine unterwegs…

Wenn ich so an erleuchtete Fenster vorbei gehe…
Da fliegen meine Gedanken sehr weit zurück.
Jahrzehnte zurück.

Ich liebte die stille Zeit der Vorbereitung auf Weihnachten.
Schon Wochen vor Weihnachten wurde ein Speiseplan erstellt.
Mit den Kindern ein Krippenspiel einstudiert, gebastelt und gepackt. Gesungen und gebacken.
Am 1. Advent waren alle Geschenke liebevoll eingepackt.
Den Krippenstall aufgebaut und mit unseren Hausbewohnern, „Hausbeleuchtung“ gefeiert.
Wir saßen gemütlich bei Glühwein und Plätzchen zusammen und in der Dunkelheit wurde
unser Haus von vielen kleinen warmen Lichtern romantisch und dezent beleuchtet.

Trotz vieler Arbeit gab es nie Hektik und Stress.
Vorbereitung ist das Zauberwort.
Der Nikolaus kam ins Haus, eingeladen war die Nachbarschaft.
Ich las die Geschichte von dem Hl. Nikolaus vor, und gleichzeitig wurde ein Neffe mit
dem Mantel und der Tiara des Bischofs eingekleidet.

http://www.heiligenlexikon.de/BiographienN/Nikolaus_von_Myra.htm

Die Kinder saßen atemlos und vor ihren Augen geschah ein Wunder.
Der Nikolaus war da.
Es wurde gesungen, gelacht und gefeiert.
Einfach nur schön.
Alle bekamen kleine Geschenke, wichtig war das Beisammensein.

An jedem Adventsonntag kamen neue Krippenfiguren in den Stall.
Zuerst Ochse und Esel, dann die Schafe und Hunde, die Hirten,
Maria und Josef und am Heiligen Abend las ich, wenn die Familie zu Besuch war,
die Weihnachtsgeschichte vor.
Meine Tochter durfte dann das Jesuskind in die Krippe legen.
Das blieb auch so, als sie schon längst erwachsen war.
Es war eine Zeit der Gemütlichkeit, der Besinnung auf das was uns wichtig war.

Dieser Rückblick, stimmt mich wehmütig und ich kämpfe mit den Tränen.

Alles hat seine Zeit…

Immer mehr Familienmitglieder fehlten bei unseren Zusammenkünften.
Die Familie wurde immer kleiner.

Ende 2008 nach dem Tod meines Mannes wollte ich nicht mehr die alten Rituale.
Ich schmückte die Wohnung nicht mehr wie gewohnt, kein Tannenbaum mehr
und die Krippe verschenkte ich an meine Tochter.
Da war jetzt eine neue, eine junge Familie mit der geliebten 6 Monate alten Enkelin.
Die Krippe hatte eine neue Heimat gefunden.
Ich nicht.
Was meine Familie nicht verstehen kann, bis heute nicht.
Heiligabend will ich alleine sein.
Nichts mehr sollte mich an die Vergangenheit erinnern.
Ganz bewusst halte ich mich von allem fern, was mich sehnsüchtig zurück blicken lässt.
So werde ich es auch jetzt halten…

Alleine unterwegs….














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