Sonntag, 25. November 2012

Alle reden vom Wetter - ich nicht!



Der November hat so seine Herausforderung.

Das Wetter ist für viele ein Thema.

Die Natur die sich für die wohlverdiente Ruhepause zurück zieht…
Sie sammelt Kraft für künftiges Blühen.
Warum sind die Tage der Besinnung jetzt um diese Jahreszeit?
Wir sollen inne halten – zur Ruhe kommen.
Die Stille als Kraftspender empfinden.

Ich denke so gerne an die Tage meiner Kindheit zurück.
Es ist doch noch gar nicht so lange her,
dass in jeder Wohnung ein Kohleofen stand.

Sind wir denn alle schon so verwöhnt und bequem?
Wir haben warme Wohnungen, heißes Wasser kommt aus der Leitung
und die meisten haben auch im Überfluss zu essen.

In meiner Kindheit war nie die Rede von Kinderarbeit.
Wenn die Kohlen vor dem Haus abgeladen wurden,
da hieß es helfen was kleine Händegerade konnten.
Briketts stapeln und den Kohlenstaub zusammen fegen.
Mir ist nie in den Sinn gekommen zu jammern.

Ich fand es herrlich wenn in dem eiskalten Schlafzimmer
wunderbare zarte Gebilde an den Fensterscheiben entstanden.
Da stand ich mit eiskalten Füßchen und hauchte auf Eisblumen
und wundersame Sterne und Vögel.
Meine Fantasie  sah Feen und Zauberer.
Das ist den Kindern heute verschlossen.
Dieses Zauberwunderland.

Mein Schulweg dauerte 30 Minuten bei Wind und Wetter.
Da gab es keinen Bus und keine Bahn, geschweige denn Eltern
die einen umher kutschierten.
Autos hatten die wenigsten.

Ich stampfte dann als kleines dünnes Kriegskind durch den knirschenden Schnee,
kratzende Wollstrümpfe und Schuhe die nass wurden und drückten.
Für neue Schuhe war kein Geld da, ich fühlte mich schuldig
das meine Füße so schnell wuchsen.
Lange Hosen für Mädchen?
Das war verboten, höchstens unter dem Rock.
Das können sich die meisten nicht mehr vorstellen.
Diese Hosen waren ausgebeulte Trainingshosen, so chic wie ein Kartoffelsack
und in kürzester Zeit pitschnass.
Nein verwöhnt war die Menschheit nicht.
Das fing erst wieder zum Wirtschaftswunder an.
Ob es nun einer glaubt oder nicht,
ich fand die Zeit meiner Kindheit mit allen Entbehrungen schön.

Kann sein, dass meine Liebe zur Natur…
Meine Leidenschaft alles mit den Augen der Liebe zu sehen,
aus dieser Zeit ihren Ursprung hatte.
Das hüpfen in Pfützen, der Raureif der wie Zucker auf den Ästen lag,
der Nebel der die Geräusche und die Sicht verschluckte -
Ich habe das mit meinen Augen und dem Herzen aufgesogen wie ein Schwamm.
Dieses besondere Licht was uns jede Jahreszeit schenkt.
Ist das nicht herrlich?

Also ich genieße den November.

Heute Morgen, die Luft ist feuchtkalt und das Meer bewegt.
Das klingt in meinen Ohren wie Musik.
Die Fellkinder laufen auf einen Hundefreund zu
und ich unterhalte mich mit der netten Nachbarin.
Wir Frauen schauen auf die brausenden Wellen und sind einfach nur glücklich.
Es ist schön Menschen zu treffen, die ähnlich empfinden.
In unseren Gesprächen finden wir viele Gemeinsamkeiten.
Das aufgeben von Wohnorten und Veränderungen die tiefe Spuren hinterlassen haben.

So vergeht der Morgen beschaulich und ruhig.
Mittags zieht es mich mit Macht wieder ans Meer, und siehe die Sonne kommt heraus.
Ich laufe mit Frida und Marlo lange Zeit am Wasser lang -
dieser Tag ist ein Geschenk.
Novemberglück – Glück, das was man jetzt hat mit Demut annehmen.
Geht’s uns nicht gut. Danke.













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