Montag, 19. August 2013

Nachlese vom Sonntag...

Fernbeziehungen – Dialoge auf Distanz

Christa und Michael über den täglichen Kleinkram
Heute: die Sache mit dem Kleiderschrank

Textilaufbewahrungsregale sind Geschlechterorientiert. Während sich Mann mit einem kaum erwähnenswerten Schrankteil zufrieden gibt, werden begehbare Räumlichkeiten für die paar kleinen weiblichen Accessoires errichtet

Nicht erst seit man schreit wenn der Postbote Schuhe bringt

Früher gab es Schnäppchen maximal zweimal pro Jahr. Heutzutage ist täglicher Jahresschlussverkauf. „Alles muss raus…“, Nur jetzt für Treuekunden…“, „Absoluter Modepreiswahnsinn…“

Da muss man täglich zuschlagen

Und dann schreit Frau ganztags vor Glück. Früher, ganz selten, war das nächtens durchaus möglich

Während wir Männer mit einem T- Shirt und einer uralten Jean blenden aussehen haben Frauen nie was zum anziehen das der momentanen Stimmung entspricht.
Ergo wird geshoppt dass die Kreditkarte glüht. Weil´s ja grad jetzt so günstig ist

Frauen haben darüber hinaus einen besonderen Trick
Erkennt Mann ein neues Stück kommt sofort ein „Schatz, das habe ich doch schon so lange, das dir das erst jetzt auffällt?“ Bei besonders schlechtem Gewissen kommt noch der Nachsatz „wir müssen an unserer Beziehung arbeiten…“

Männer stehen aber über den Dingen. Wenn Frau soviel Stoff im Kasten für das Selbstbewusstsein braucht, soll es so sein. Wir brauchen das nicht und wir lieben sie auch nackt

Kommt halt selten vor

***
Hmm (grübel), ich stelle fest – ich bin keine „richtige“ Frau.
Mein Kleiderschrank ist zwar gut gefüllt, doch nur weil sich immer zwei
Kleidergrößen darum streiten was getragen werden kann.

Dann lebe ich am Meer, da brauche ich Wetterfestes, Windundurchlässiges, Regentaugliches und was weiß ich denn noch.

Die halben Kleiderschränke stehen leer, wegen eventuell anreisenden Besuchs.
Ich hasse shoppen, eine Freundin würde das Ende unserer Freundschaft riskieren, wenn sie versucht mich durch Geschäfte zu schleifen.
Hier gucken, da schauen, alles anfassen?
Schrecklich…

Wenn was gesucht werden MUSS, dann im Galopp…
Ein Ständer oder ein Schaufenster zeigt 50% Rabatt?
Hinschauen, ist da was? Ja, dann kaufen und weg
Nein? – sofort weg.

Ich kenne einen Mann, der sich in jedem Schaufenster
wohlwollend betrachtet, ständig gekleidet ist wie ein Dressman.
Einigen wir uns darauf ich bin doch eine Frau, auch wenn ich lieber tapeziere als Kreditkarten zum Glühen bringen?

Einen schönen Sonntag, auch wenn hier die Geschäfte sonntags offen sind. Wenn Ihr mich sucht, dann nicht im begehbaren Kleiderschrank.

Schönen Sonntag für alle

Christa und Michael

Zu den Personen:
Christa Maria Hillebrand (69 plus) ehemalige Geschäftsfrau- Ehefrau aus Deutschland und immer noch Mutter. Im Unruhestand tätig als Autorin und Fotografin…Lebensmotto: Hinfallen, aufstehen, Krone richten und weitermachen.
Michael Vukovits (53 plus), ehemaliger Verlagsmanager aus Österreich Aussteiger, Schreiber und Autodidakt. Lebensmotto „Leben und leben lassen – aber nicht immer alle..“
— mit Christa Maria Hillebrand.

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